Konzertbericht
"Crazy Rhythm Allnighter"
mit Ray Collins'
Hot-Club
Nach
langer Planung und Organisation war es endlich soweit: 06. April 2002,
Boyer Hof, Bottrop (hoffentlich sucht nicht noch einer) - der
"Crazy Rhythm Allnighter!"
Nachdem die Band mit Verspätung ihren Soundcheck beendete, wurde
gegen 20.15 Uhr die Abendkasse gestürmt (im wahrsten Sinne des
Wortes!). Es hatte sich eine lange Schlange gebildet - ca. 300 Gäste
wollten in der nächsten Stunde den Saal füllen. Leute aus
Holland, Belgien, Schweiz, diverse Nordlichter und Süddeutsche
hatten den weiten Weg nach Bottrop nicht gescheut. Vielen Dank dafür!
Mit
Sitzplätzen wurde aus "tanztechnischen Gründen"
ein wenig gegeizt. Man war ja schliesslich auch nicht zum Sitzen gekommen.
Gegen 21.00 Uhr legten dann die DJs los. Vom ersten Song an war die
Tanzfläche gerappelt voll. Das blieb auch den ganzen Abend so (ja,
Freunde der guten Musik - das gibt's wirklich noch!!!). Ein Lob an die
Männer am Plattenteller. Für jeden Geschmack war etwas dabei:
30s/40s/50s Dancemusic - Jive, Boogie, Swing, Stroller, Bopper, 30s/40s,
Latino etc. Die Stimmung war riesig und gute Laune garantiert!
Gegen
22.15 Uhr betrat dann Diane die Bühne, um die Band anzukündigen.
Sichtlich nervös hat Sie ihre Sache aber verdammt gut gemacht.
Der rote Vorhang ging (stilecht!) auf und Ray
Collins' Hot-Club gaben ihr Bestes. Satter 40s/50s Sound vom
Feinsten. Keinen hielt es mehr auf den Stühlen - Tänzer und
auch NICHT-Tänzer - die Musik ging wie eine Welle durch den Saal,
von der alle mitgerissen wurden: Das Beste was Europa bandtechnisch
jemals an 50s Jump&Jive hervorgebracht hat. Einen Vergleich mit
den englischen Bands dieser Richtung brauchen Ray
Collins' Hot-Club nicht zu scheuen. Wer also Big Boy Bloater,
Sophie Garner, Sugar Ray Ford, King Pleasure etc.
mag, wird diese Band lieben!
Allerdings sollte man nicht mit "Swing" rechnen, weil dieser
definitiv nicht gespielt wird. Die Band orientiert sich am Jump&Jive
und
R&B der "early 50s" im Stil von Wynonie Harris
oder Tiny Bradshaw. Aber alles durchweg MEGATANZBAR. Die Sängerin,
eine Augenweide, brachte dann das männliche Publikum zum Schwitzen
- zumindest die, die sich nicht rhytmisch bewegten, weil die anderen
sowieso schon schwitzten. Die sehr stilvolle Bühnendeko ließ
die Band im authentischen Ambiente erscheinen, was man leider nicht
oft auf Konzerten sieht - Dank an den Veranstalter, sprich Dekorateur.
Nach einigen Zugaben durfte sich die Band dann von der Bühne verabschieden
(... auch einige Schilder und ein Teil des Vorhangs - oops sorry!).
Das Ende der Party war dann aber trotzdem nicht in Sicht. Ich habe schon
lange nicht mehr soviele tanzende Paare auf einer Tanzfläche dieser
Größenordnung hier in Deutschland gesehen - Hut ab!
Gegen 3.00 Uhr wurde dann noch eine letzte Conga zelebriert und dann
war leider Schluss.
Alles
in allem eine sehr gelungene Veranstaltung, obwohl leider einige Kompromisse
eingegangen werden mußten. Tipp von mir : Selbst etwas organisieren
und besser machen! Vielleicht wird es mal wieder einen "Crazy
Rhythm Allnighter" geben. Who knows?
Vielen Dank an André, den Veranstalter und die "Mittäter"
sowie Ray
Collins' Hot-Club und die DJs Herb's Shuffle Deluxe und
Little Simon.
Schade, es gibt nicht mehr viele Veranstaltungen dieser Art. Wollen
wir mal hoffen, daß es nicht die LETZE war.
DON'T MISS THE NEXT ONE ...
Silke
Klein (E-Mail: s.little@gmx.de)